5. Dezember 2020 |

Artenvielfalt – warum wir sie schützen müssen!

Gründe die Artenvielfalt zu erhalten gibt es viele: Natürlich hat sie einen Wert an sich. Artenschutz ist notwendig, damit Menschen auch in Zukunft noch in einer Welt leben können, in der man Ameisenbläulinge, Auerhühner und Blauwale erleben kann. Er ist allerdings auch notwendig, um unsere eigenen Lebensgrundlagen zu erhalten. Die Ökosysteme kann man sich vorstellen wie ein dicht gewebtes Netz, welches uns die natürlichen Ressourcen zur Verfügung stellt. Die einzelnen Arten wären dabei die Knoten in diesem Netz: Mit jeder Art, die wir ausrotten, schwächen wir es.

Zur Erhaltung der Artenvielfalt gibt es vielfältige politische und wirtschaftliche Lösungsansätze. Eine der wichtigsten Maßnahmen für die Biodiversität an Land ist die Reduktion des Pestizideinsatzes und der Düngemengen. Dafür braucht es sowohl eine Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft, als auch eine flächendeckende Ökologisierung der konventionellen Landwirtschaft. Hierbei ist der Erhalt bzw. die Neuanpflanzung von Feldhecken und Feldbäumen für die Agrarökosysteme wichtig. Zudem ist der Schutz von artenreichem Grünland und Trocken- sowie Halbtrockenrasen durch extensive Bewirtschaftung entscheidend. Wir brauchen eine Forstwirtschaft, die sich an der Struktur natürlicher Wälder orientiert. Flusslandschaften müssen erhalten oder renaturiert werden und schützenswerte Teilgebiete in Totalschutzgebiete, wie Nationalparks, umgewandelt. Im dicht besiedelten Mitteleuropa spielt auch der Zerschneidungseffekt durch Straßenbau eine relevante Rolle. Auch deshalb ist es notwendig den Straßenneubau drastisch zu reduzieren und zerschnittene Ökosysteme mit Hilfe von Grünbrücken wieder zu verknüpfen. Weltweit muss insbesondere der Schutz natürlicher Wälder und Ökosysteme im Vordergrund stehen. Auch die Reduktion der direkten Bejagung und Wilderei ist in ihrer Bedeutung für viele Arten nicht zu unterschätzen. Dass die Luchspopulationen in Deutschland so unter Druck stehen, hat unter anderem auch mit Wilderei zu tun.

Die größte Feindin der Meeresökosysteme ist die Klimakrise. Sie schädigt die Meeresökosysteme durch die Erwärmung und die Versauerung des Meerwassers. Des Weiteren spielt auch hier, insbesondere bei Küstengewässern, Überdüngung eine große Rolle. Weitere Faktoren sind zudem Plastikverschmutzung, petrochemische Verschmutzung und Überfischung.

All dies erfordert in vielen Bereichen ein grundlegend anderes Wirtschaften. Wir werden in Zukunft zum Teil anders konsumieren müssen, beispielsweise was die Menge an Fleisch angeht, die wir im Schnitt essen. Ich hoffe ihr seid an Bord, wenn es darum geht, unsere Lebensgrundlagen zu retten: Denn noch können wir es schaffen!