29. Oktober 2021 | Berlin

COP26: UN-Weltklima­konferenz in Glasgow

Vom 31.Oktober bis 12. November 2021 findet die 26. UN-Klimakonferenz in Schottland statt

Die Erwartungen an die COP26 sind hoch, denn sechs Jahre nach der Klimakonferenz in Paris ist die internationale Gemeinschaft immer noch weit entfernt vom 1,5 Grad-Pfad. Vielmehr steuern wir mit den bislang vorgelegten Klimazielen und national festgelegten Beiträgen auf eine Erwärmung um 2,7 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts zu! Auch die EU und Deutschland sind bisher keinesfalls auf Paris-Kurs. Der Erfolg der diesjährigen Weltklimakonferenz wird davon abhängen, inwieweit es gelingt, neue, ambitioniertere und verlässliche Klimazusagen, insbesondere der großen Emittenten, zu erreichen.

Klimafinanzierung ist das zweite große Thema. Die Gebergemeinschaft hat ihr Versprechen deutlich mehr Geld für Klimafinanzierung zu mobilisieren, noch immer nicht eingelöst. Sie hat damit auch das Vertrauen der Länder des Globalen Südens Entwicklungsländer strapaziert. Diese Finanzierungslücke muss auf der COP26 geschlossen werden. Ebenso dringlich ist, dass die internationale Gemeinschaft mit der Klimakrise zusammenhängende Schäden und Verluste stärker in den Fokus der COP26 rückt und konkrete Finanzzusagen insbesondere für die besonders verletzlichen Staaten beschließt.

Die COP26 ist auch deshalb so wichtig, weil sich das Zeitfenster für Maßnahmen, die uns auf den 1,5-Grad-Pfad führen, schließt: Der Weltklimarat IPCC kommt in seinem im August 2021 veröffentlichen Bericht zu dem Schluss, dass wir das 1,5-Grad-Limit ohne zusätzliche Anstrengungen bereits Anfang der 2030er Jahre reißen werden.

Daher muss die 26. Weltklimakonferenz die Weichen für eine ambitioniertere und inklusivere Klimapolitik stellen. Auch in Deutschland und der EU brauchen wir weitere Anstrengungen, um auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Die Forderung der britischen COP-Präsidentschaft, in Industrieländern bis 2030 einen Kohleausstieg umzusetzen und ab 2035 nur noch Null-Emissions-Autos zuzulassen, begrüßen wir ausdrücklich.

Die Weltklimakonferenz muss inklusiv und partizipativ sein: Unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie bedarf es besonderer Anstrengungen, um die angemessene Beteili-gung aller Gruppen – insbesondere indigener Menschen, Frauen, LSBTIQ, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und Jugend – zu gewährleisten.